Für alle die nur Edelstahl kennen, es gab eine Zeit davor…
In diesem Post möchte ich Euch etwas Weinbaugeschichte zeigen: vor allem welche Werkzeuge und Maschinen verwendet wurden. Der erste Teil (#1) beschäftigt sich mit Gerätschaften bis 1945. Diese Jahreszahl deshalb, da ab dem Ende des 2. Weltkrieges sich bis heute der Weinbau und die Kellerarbeit maßgeblich geändert hat.
Ein sehr alter Pflug für Acker und Weingarten. Entweder mit 1PS oder Ochsen. Dahinter der Weinbauer.
Eine Baumpresse. Der Pressbaum, meist aus Eiche presst mit seinem Gewicht die gequetschten Beeren langsam und schonend aus. Mittels Spindel wurde der Baum schrittweise heruntergeführt. Links zu sehen eine kleine Traubenquetsche und rechts eine Butte, mit der die Trauben aus den Weingärten getragen wurden.
Eine alte Quetsche komplett aus Holz gemacht.
Etwas ganz seltenes, ein Kerbholz bei dem mit Hilfe eines Messers die Anzahl der Butten, die aus dem Weingarten geschafft wurden, eingeritzt sind. Eine einfache Mengenkontrolle während der Ernte.
Seit Oidium und Peronospora das Leben der Weinbauern schwieriger gemacht hat (Ende 19. Jahrhundert), ist es notwendig mit Hilfe von Pflanzenschutzmitteln, die Reben gesund zu halten. Natürlich ist es ein großer Unterschied was gepritzt wird. Hier wird es wohl Kupfer gewesen sein (grüne Farbe an der hölzernen Spritze).
Seit die Kelten das Holzfass erfunden haben, hat sich eigentlich an dieser Szene bis heute fast nichts geändert!
Das ist kein Weinfass, sieht aber komplett gleich aus: dies war ein Jauchenfass :-)
Die Bilder stammen von mir und vom Landtechnikmuseum in St. Michael (Südburgenland). Weitere auch aus Moschendorf, wo sich ein Weinbaumuseum befindet. Beides absolut sehenswert!