Was ist klassischer Wein?

Weinfass Rotwein

Zusatzbezeichnungen auf Etiketten sind modern. Das Wort Klassik findet sich recht oft auf Etiketten in Österreich, welches einen gewissen Stil assoziiert, mit dem es aber eigentlich wenig zu tun hat. „Classic“ und „classique“ bedeutet das selbe. Was genau dahintersteckt möchte ich jetzt erklären.
Uunter klassischem Wein verstehe ich, dass dieser in einer bestimmten Region, unter dortigen kulturellen & ganz wichtig traditionellen Vorraussetzungen gewachsen ist und hergestellt wurde. Deshalb ist Wein, der ausschließlich in Stahltanks gärt und reift, mit Reinzuchthefe vergoren wurde, eigentlich von der Idee her nicht klassisch, sondern ein Produkt der modernen Önologie. Und auch die Meinung, ein biologischer Säureabbau passe nicht zum klassischen Wein ist schlicht weg falsch. Der ist in der Vergangenheit regelmäßig bei oder nach der Gärung mitgelaufen und macht den Wein an sich stabiler und bekömmlicher. Es ist ein ganz natürlicher Prozess und Teil der Weinwerdung. Also was spricht dann dagegen?
Der Begriff an sich muss deshalb Jahrzehnte weiter zurückschauen und sich nicht auf das berufen, was in den letzen Jahren durch Modernisierung in Weinkeller entstanden ist.
Die besten Beispiele an sich sind roter und weißer Burgunder, gereift im kleinen 228l Fass, Tokajier, oder Barolo aus dem großen Fass. Für Österreich käme für mich Grüner Veltliner und Blaufränkisch aus großen Holzfässern in Frage. Und für die Steiermark, die jetzt nicht die große Auswahl an autochthonen Rebsorten zur Verfügung hat: Weinwein aus lange hier angebauten Sorten im großen Holzfass (ob das nun Sauvignon blanc ist, darüber kann man streiten). Das ist dann richtig klassisch, mit viel Bezug zur Herkunft, zur Kultur und zu den Menschen.
Deshalb verfälschen diese Begriffe etwas, das nicht vorhanden ist. Aus diesem Grund verzichte ich auf diesen Etikettenzusatz und lasse Wein Wein sein. Der ist dann echt klassisch. So wie es sich gehört.

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