Ein kurzer Gedankengang zum Thema. Vielfach diskutiert, verpönt und gächtet und doch notwenig: SO2 – Schwefeldioxid im Wein. Aus der Historie heraus wissen wir, dass es eines der ältesten Weinbehandlungsmittel ist, um Wein stabil und somit haltbar zu machen.
„
Die Schwefelung ist seit der Antike bekannt.
“ (aus Wikipedia)
In den letzten Wochen habe ich wieder sehr viele Weine verkostet und festgestellt, dass Wein ohne Schwefel ausgebaut, zwar eine gute Bekömmlichkeit aufweist (Achtung: auch nicht jeder) und dass Wein ohne Schwefel leider komplett die Aromatik, das heißt den Geschmack der Herkunft verliert. Nun, was ist das große Gut im Wein?
Ich finde, es ist die Tatsache, dass die Rebe, jene Pflanze von der die Trauben gewonnen werden, die einzige ist, die einen bestimmten Grund und Boden schmeckbar machen kann. Was passiert jedoch bei ungeschwefelten Weinen: diese oxidieren in gewissem Maße, da Schwefel den Sauerstoff für die Oxidation bindet und verlieren deshalb die Aromatik die der Wein mitbringen würde, wenn die Aromastoffe, die die Herkunft „beschreiben“, geschützt werden würden. Und da bin ich kompletter Hardliner: dieser Aromen möchte ich in meinen Weinen auf jeden Fall schützen. Deshalb verwende ich ein wenig Schwefel – vor der Füllung – das einzige Weinbehandlungsmittel, dass ich verwende. Und das ist gut so, um den Wein nicht sein großes Gut, seine Herkunft zu nehmen..
Man muss nicht jedem Trend nachlaufen, nur weil einige glauben dass es momentan „en vogue“ ist.
Ad Diskussion zu Facebook >
Bitte mich nicht falsch verstehen: ich bin nicht gegen ungeschwefelte Weine: absolut nicht. Ich persönlich kann leider mit einer massiven Oxidation solcher Weine (wenn stattgefunden) nichts anfangen, da dadurch der Geschmack der Herkunft, das Terroir von dem so viele reden, absolut verändert, verschleiert und quasi verdeckt wird. Das ist das Problem. Für mich zumindest.