Quo vadis Qualitätswein?!

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Was ist denn nun mit dem Begriff „Qualitätswein„?
Immer öfter merke ich dass Qualitätswein an sich, also die Bezeichnung des penibel kontrollierten, gelenkten und sogar analytisch + sensorisch kontrollierten Weines, für mich immer weniger Wert hat. Qualitätswein ist unter bestimmten Vorraussetzungen kein Qualitätsmerkmal mehr.

Wenn man Trauben so herstellt so wie sie wachsen und gedeihen, nach der Pressung den Wein spontan im Holzfass (u.ä.) vergären lässt, weniger Schwefel verwendet, dann darf dieses Produkt  auf Grund unserer (lieben) Verkoster, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, nicht Qualitätswein genannt werden, da dieser bei einer (sogennanten) Kommission (eine Prüfung durch max. 6 Personen) durchfliegen wird. Das ist leider vor allem ein Problem der letzten Jahre.

In den letzten Jahrzehnten hat sich seit dem Weinskandal eine rigorose Weinkontrolle umtriebig gemacht. Ok, diese hat auch zum Erfolg des österreichischen Weines beigetragen. Es ist eine Kontrolle, die sich vor allem mit den analytischen Werten beschäftigt. Aber auch mit der Sensorik des Weines. Das mit der Analytik ist schon ok: wir wollen doch auf jedem Fall keine unerlaubten Stoffe im Wein wiederfinden, die darin nichts verloren haben (Siehe Glykolskandal). Aber die Sensorik ist das Problem. Zu vielen Weinen wird nur wegen aromatischer „Andersartigkeiten“ das Recht Qualitätswein zu heißen, entzogen. Klar, es gibt Weinfehler (Muffton, Schimmelton u.ä.), aber es gibt auch Komplexitziät, die dem Wein insofern gut tun, als dass dieser es ein hochwertiges Produkt ist. Ich behaupte, dass viele der besten Weine der Welt hier in Österreich keine staatliche Prüfnummer erhalten würden, da sie zu Komplex, zu anders und trotzdem sehr gut sind.

Ich wisst vielleicht gar nicht wie oft ich mich persönlich schon über solche Verkoster und deren Urteile geärgert habe. Meine Weine waren bis dato nie die einfachen, ausgeschönten und glattgebügelten Weine. Dieses ganze Prozdere des Verkostens, Beurteilens, muss mal durchforstet und neu aufgestellt werden. Es muss sich wesentlich ändern um für die nächste Generation der Winzer glaubwürdig zu bleiben. Manchmal kommt mir vor es dient dazu, um gewissen Hofräten,.. (Annahme) Arbeit zu verschaffen.

Qualitätswein ist für mich kein Qualitätsbegriff mehr. Er hat an Wertigkeit verloren. Aus dem wesentlichen Grund, da sich die Vinifikation in den Weinkellern und der Geschmack der (ok, mancher, nicht aller) Winzer wesentlich verändert hat, aber nicht das Geschmacksempfinden der Verkoster, die die Weine für die staatliche Prüfnummer beurteilen. Der Grund dafür liegt vor allem darin, da die Verkoster nur in Ihren bekannten Bahnen denken/verkosten und sich nicht weiter bilden wollen und auch müssen. Tolle Winzer, deren Weine ich sehr mag, wie zum Beispiel manche in Deutschland, aber auch hier in der Steiermark, verzichten bewusst auf den Begriff „Qualitätswein“..

Eigentlich ist es ein Armutszeugnis einer starren und festgefahrenen Weingesellschaft, dass solche handwerklich und traditonell hergestellten Weine den Begriff „Landwein“ führen müssen.

Noch etwas: DAC (Districutus austriae controllatus) zerstört meiner Meinung nach die geschackliche Vielfalt im Weinbau. Man möchte damit den Wein an sich in eine gewisse Form bringen, nein – pressen! Das aber finde ich ist falsch. DAC führt unweigerlich zu mehr Uniformität und das ist doch das was sooo viele anprangern?

(Jedenfalls, was denkt ihr? ..)

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