Oxidation! Oxidation! Oxidation im Wein.

In diesem Blog-Post geht es um Oxidation. Und um weitere Eindrücke mehr..

Mein Ziel im gesamten Weinwerdungsprozess ist es Wein zu keltern, welcher nur so schmecken kann, wie woher die Trauben stammen. Weitgehend natürlich. Dieses Ziel schließt Oxidation im Wein weitgehend aus. Meine Herkunft ist der Buchertberg. Diese gilt es zu bewahren und zu schützen. Ohne Kompromisse und ohne Oxidation.

Es gibt immer wieder Schlüsselerlebnisse – zum Beispiel eines, wo ich vor einigen Tagen einen Wein eines sehr gehypten Winzers aus der Loire geöffnet habe. Er ist Naturweinwinzer. Das bin ich auch. Nur macht er seine Arbeit komplett anders als ich.

Es ist mir klar, dass es ein anderes Gebiet ist. Nur ist das Ergebnis seiner Arbeit absolut nonkonform zu meinem Stil. Sein Wein war nach dem Öffnen ok. Es war Sauvignon Blanc. Keinesfalls ein Schreier. Kein Wein der dir aus dem Glas entgegenspringt. Das ist natürlich ok – das hätte ich mir auch nicht erwartet. Ich habe noch zwei weitere Flaschen dieses Produzenten im Keller, diese eine war aber mehr oder weniger aufoxidiert (von der zweiten möchte ich jetzt gar nicht reden, die war schon schlimmer und kosteste mehr als 20 Euro): nach 2 Tagen offen in der Flasche hat der Wein überhaupt keinen Spass mehr gemacht. Er war “tot”. Das enttäuscht. Das demotiviert mich extrem wesentlich mehr in diese Richtung zu arbeiten.

Ich hoffe ihr versteht, ich möchte keine Namen nennen. Das wäre nicht fair. Denn jeder Winzer versucht (so stelle ich es mir vor) sorgfältig seine Weine zu keltern. Jedoch gibt es einen grundsätzlichen Unterschied wie die Weinwerdung in Zentraleuropa und in südlichen Ländern passiert. Ehrlicherweise mag ich den deutschen Stil. Dieser ist sehr präzise. Aber ich denke mir oft: die Weine sind fast schon zu präzise, zu perfekt, zu straight, ohne Laissez faire. Laissez faire ist ok, aber mit gewissen Schranken. Man muss den Wein auch in seine Schranken weisen können. Aber eingesperrt sollte er auf keinen Fall sein.

Ohne menschliches Zutun gibt es diese Qualität an Weinen nicht, wie wir sie heute kennen. Das steht ausser Frage. Vor allem im Naturweinsektor gehen die Meinungen stark auseinander. Das ist ok, aber trotzdem ist meine Meinung die, die ich hier beschrieben habe. Ich behaupte: Oxidation im Wein killt alle Aromen, die mit Herkunft, mit dem Boden, mit der Lage zu tun haben. Eventuell sind diese Aromen noch am Gaumen spürbar, aber nicht mehr in der Nase. Das ist schade. Ist der Mensch doch eher nasal programmiert.

Neulich zum Thema – hab’ ich auf Facebook aufgeschnappt – O-ton:

“Dive Bouteilles” in Saumur. Die wichtigste Naturweinverkostung der Welt mit Gästen aus aller Welt. Eine wüste Mischung aus rarer Spitze und, ja, wie soll ich sagen, Weinen mit ein bisschen zu viel Natur, vom Ethylacetat bis zu Brett und Mäuseln. Da lobe ich mir dann doch unsere alte Kultur im Wein, die gelernt hat, die Natur schonend in Bahnen zu lenken, die mehr als nur die Machart schmecken lassen. Aber es gab auch irre gute Weine, die neue Wege weisen. Die Zukunft im Wein liegt vor uns.” (M.K.)

Das nenne ich eine Ansage! Das trifft meiner Meinung nach genau den Punkt. Nach diesem Prinzip muss versucht werden weiter zu arbeiten.

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