Regionalität & kulturelles Erbe

This blog post is in german and about the planned mosel bridge
/ Dieser Post handelt über die geplante Hochmoselbrücke.

Es rumort im Web 2.0: es geht um ein umstrittenes Brückenprojekt mitten übers Moseltal. Ich unterstütze die Gegner und gebe meinen Senf dazu:
Vor 2 Wochen bin ich noch durchs ganze Moseltal gezogen um Weine zu verkosten und die Gegend zu genießen. Mit einem Monorack auf einen wahnsinnig steilen Weinberg mit hinauf gefahren – einfach beeindruckend. Die Weine dort sind eigen, mineralisch, Schiefer geprägt. Das Erbe dieser Kulturlandschaft ist vor allem die Gegend, die schönen Flusschleifen der Mosel, die sich an den Weinhängen herumschlängelt, die alten Bauten, Fachwerk, und die fleißigen Leute, die diese Hänge bewirtschaften. Doch leider hat sich das Wort Regionalität in Deutschland noch nicht so herumgesprochen, ansonsten würde es keine Bestrebungen geben über das Moseltal mitten über die besten Weingärten, eine hässliche Brücke drüber bauen zu wollen um Güter schneller transportieren zu können. Aber genau das nämlich müsste es sein: slow down auf der Reise und langsame kulinarische Einkehr ins Moseltal. Leider wird in Deutschland zu sehr auf Autocluster etc. geschaut, dass die Politik dabei komplett vergisst was zeitlos ist, Tradtition hat und schon tausende Jahre zuvor bestanden hat. Weltkulturerbe eben. Würde jemand so etwas in Österreich wagen, wäre er schnell weg vom Fenster – entrohnt. Da sind wir zugegeben etwas weiter. Regionalität am Beispiel des steirischen Vulkanlandes bedeutet Arbeit vor Ort zu schaffen, heimische Produkte zu fördern und nicht eine Brücke über die Region hinweg zu bauen. Alle Energie wird in die regionale Entwicklung investiert, damit sich die einheimischen und Gäste wohl fühlen. Weiteres Beispiel: der Wiener Nussberg. Hätte die hohe Politik dort nicht reagiert, wäre diese wunderbare Weinlage mit Villen zugepflastert worden und es wäre schier unmöglich geworden Wein dort anzubauen (Lärm, Pflanzenschutz etc.). Gebe es mehr regionales Bewusstsein in Deutschland würde man nie auf die Idee kommen so etwas zu machen. Das möchte ich damit sagen. Eine Delegation ist hier herzlich eingeladen.
Ich möchte die Gegner der Moselbrücke unterstützen, da ich selbst schon ein paar mal Gast in dieser Gegend war und das Tal nicht anders sehen wollen würde.

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