Klimawandel-Post #5243

Wieder mal ein Post zum Thema Klimawandel. Klar, so viel ist schon besprochen worden, aber es gibt noch einiges zu sagen.
die Prognosen stimmen, die Modelle zeigen, dass es kein Zufall ist, dass sich die Temperaturen im Jahresmittel steigern. Was die Niederschläge angeht, da ist man sich noch nicht so einig. Doch meiner Meinung nach ist die Regenmenge mindestens so entscheidend wie die langsam ansteigende Temperaturkurve. Auch wenn die Rebe grundsätzlich eine Pflanze ist, die mit sehr wenig Wasser auskommen kann, mag sie es nicht unbedingt, wenn zu viel vom Himmel fällt. Die ganze Sortendiskussion, die durch den Klimawandel entsteht, missfällt mir irgendwie. Nebbiolo, Viognier und wie sie alle heißen, sollen gepflanzt werden. Doch macht das überhaupt Sinn? Ich finde nein, da ein regionaler Charakter verloren geht, der sich natürlich auch mit Rebsorten identifiziert, die schon jahrhundertelang in einem Gebiet angebaut werden. Vielleicht sollte man mal in alte Weingärten schauen, um „Klone“ zu finden, die weniger Zuckerpotential haben. Leider hat die Rebenzüchtung in den letzten Jahren zu stark in Richtung Zuckerbildung selektioniert, dass in Zukunft allen auf den Kopf fallen kann. Hohe Alkoholwerte sind für mich ein größeres Problem als eine Veränderung des Stiles. Und genau das ist der nächste Punkt: man sollte sich nicht mit allen Mitteln an einen bestehenden Weinstil/Gebietsstil klammern, den es in Jahrzehnten nicht mehr geben wird. Zwangsweise auf Nordlagen zurückzugreifen, um eine üppige Fruchtigkeit zu induzieren ist falsch. Das geht auf Kosten von traditionellen Lagen, die sich schon seit Jahrhunderten weinbaulich bewährt haben. Deshalb mehr Fokus auf die eigene Umgebung, als wieder irgendwelche neue trendige Rebsorten zu importieren. Trends sind meistens nie etwas langfristiges.

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